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MitteilungVeröffentlicht am 20. Dezember 2024

70 Jahre Haager Abkommen von 1954: Kulturgüterschutz im Fokus der Schweiz

Das Jahr 2024 markierte das 70-jährige Bestehen des Haager Abkommens zum Schutz von Kulturgütern bei bewaffneten Konflikten – ein Meilenstein, der in der Schweiz mit einer Reihe von Veranstaltungen gewürdigt wurde. Ziel war es, sowohl Fachkreise als auch ein breites Publikum für die Bedeutung des Kulturgüterschutzes zu sensibilisieren.

Höhepunkte des Jubiläumsjahres

Vernissage zur Sonderausgabe der Zeitschrift KGS Forum am 18. November 2024

Experten aus den Bereichen Kultur, Rettungsorganisationen, Militär und internationale Zusammenarbeit kamen zusammen, um über praktische Erfahrungen und Herausforderungen im Kulturgüterschutz zu diskutieren. Vorträge beleuchteten die Rolle kulturellen Erbes für Frieden, Resilienz und internationale Kooperation. Veranstaltet wurde der Anlass von der Eidgenössischen Kommission für Kulturgüterschutz (EKKGS) und der Schweizerischen UNESCO-Kommission in Zusammenarbeit mit dem BABS.

Podiumsdiskussion am 28. November 2024

Im Mittelpunkt standen die Herausforderungen des Kulturgüterschutzes in Krisen, mit besonderem Fokus auf die Schweiz. Erfahrungsberichte aus der Ukraine verdeutlichten die Dringlichkeit von Notfallplänen und grenzüberschreitender Zusammenarbeit. Eine hochkarätig besetzte Podiumsdiskussion – unter anderem mit Katharina Korsunsky, Fabienne Aellen, Simon Berger und BABS-Direktorin Michaela Schärer – lieferte spannende Einblicke in Lösungsansätze zur Kulturgüterrettung.

Zentrale Erkenntnisse und Handlungsfelder

  • Relevanz des Haager Abkommens
    Das Abkommen von 1954 bleibt ein essenzieller rechtlicher und symbolischer Rahmen für den Schutz von Kulturgütern in Konfliktgebieten. Es fördert nicht nur den Erhalt kulturellen Erbes, sondern auch Frieden und gesellschaftliche Resilienz.
  • Bewusstsein stärken
    Sensibilisierung und Weiterbildung – sowohl für Fachleute als auch für die Öffentlichkeit – sind entscheidend, um das kulturelle Erbe langfristig zu bewahren.
  • Präventive Massnahmen
    Notfallpläne sind ein unverzichtbares Instrument für Prävention und Vorbereitung. Regelmässige Evakuierungsübungen sowie eine enge Zusammenarbeit mit Zivilschutz und Rettungsorganisationen werden zudem hochgradig empfohlen.
  • Synergien fördern
    Eine Zusammenarbeit zwischen Kulturinstitutionen, Zivilschutz, Armee und internationalen Organisationen kann wesentlich dazu beitragen, Kulturgüter besser zu schützen.
  • Internationale Zusammenarbeit ausbauen
    Die Erfahrungen aus der Ukraine unterstreichen die Bedeutung internationaler Unterstützung und Wissensaustausch für den Kulturgüterschutz in Krisensituationen. Organisationen wie die UNESCO und die ALIPH Foundation spielen eine Schlüsselrolle bei der Weiterentwicklung und Umsetzung von Schutzmassnahmen für Kulturgüter in Konflikten.
  • Kulturgüterschutz als Friedensfaktor
    Kulturelles Erbe ist nicht nur ein Zeugnis der Geschichte, sondern auch ein wichtiger Bestandteil sozialer Identität, Stabilität und Erholung nach Konflikten.

Fazit

Die Veranstaltungen zum Jubiläum boten eine Plattform für den Austausch zwischen nationalen und internationalen Akteurinnen und Akteuren. Sie verdeutlichten, wie wichtig der Schutz des kulturellen Erbes für Frieden, Resilienz und den Zusammenhalt der Gesellschaft ist.

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