Motivierte Mitarbeitende sind für jede Institution von entscheidender Bedeutung. Dies gilt selbstverständlich auch für den Zivilschutz. Das Rekrutierungsverfahren strebt eine optimale Zuteilung an. Die Schutzdienstpflichtigen werden gemäss ihren Fähigkeiten und beruflichen Kenntnissen einer der Grundfunktionen – Führungsunterstützer, Betreuer, Pionier, Materialwart, Infrastrukturwart, Koch – zugeteilt.
Gemeinsame Rekrutierung von Armee und Zivilschutz
Armee und Zivilschutz rekrutieren gemeinsam. Das Verfahren umfasst die Information der Stellungspflichtigen, den Orientierungstag und die eigentliche Rekrutierung. Bei der Zuteilung besteht keine Wahlfreiheit; die Armee hat Vorrang.
Orientierungstag
Im 18. Altersjahr bietet das Kreiskommando des Wohnkantons zum Orientierungstag auf. Aufgeboten werden alle stellungspflichtigen Männer und interessierte Frauen. Das Aufgebot wird rund sechs Wochen vor dem Anlass versendet.
Rekrutierung
In der Regel wird man mit 19 Jahren zur Rekrutierung aufgeboten. Das Datum hängt vom Termin der Rekrutenschule ab, der am Orientierungstag vereinbart wurde. Die Rekrutierung muss drei bis zwölf Monate vor der Rekrutenschule stattfinden. Für den Grossteil der Teilnehmenden dauert die Rekrutierung zwei Tage. An einem dritten Tag können weitere, spezielle Abklärungen getroffen werden. Die Rekrutierung wird vom Bund durchgeführt. Die zwei oder drei Rekrutierungstage gelten als erste besoldete Diensttage.
Bereit für die Grundausbildung
Die dem Zivilschutz Zugeteilten verlassen das Rekrutierungszentrum mit einer Grundfunktion (Führungsunterstützer, Betreuer, Pionier, Materialwart, Infrastrukturwart oder Koch) sowie Angaben über den Ort und den Zeitpunkt für die allgemeine und funktionsbezogene Grundausbildung im Zivilschutz. Die Grundausbildung dauert je nach Kanton 10 bis 19 Tage.
Einteilungskriterien
Bei der Rekrutierung wird nebst der Tauglichkeit zum Militärdienst (Armee) wird auch jene zum Schutzdienst (Zivilschutz) abgeklärt. Die geistige und körperliche Tauglichkeit für den Schutzdienst wird aufgrund klar definierter Anforderungsprofile beurteilt.
Verschiedene Tests
Verschiedenen Tests helfen, Eignung und Leistungsfähigkeit der Stellungspflichtigen abzuklären. Zu den Elementen gehören etwa
der Gesundheitszustand,
die körperliche Leistungsfähigkeit,
die psychische Disposition,
die allgemeine und soziale Intelligenz sowie
die Eignung für Spezialistenfunktionen.
Die richtige Person am richtigen Platz
Zum entscheidenden Kapital für einen Betrieb, eine Organisation oder Institution gehören geeignete und motivierte Mitarbeitende. Das gilt auch für den Zivilschutz.
Ausgereifte Anforderungsprofile
Eine möglichst optimale Zuteilung in eine der Grundfunktionen ist nur anhand von detaillierten Anforderungsprofilen möglich, die sich nach den jeweiligen Aufgaben richten:
Bei einem Führungsunterstützer sind eine schnelle Auffassungsgabe, Teamfähigkeit und Kommunikationskompetenz ausschlaggebend.
Der Umgang mit schutzsuchenden Personen oder traumatisierten Opfern von Katastrophen verlangt vom Betreuer neben hoher psychischer Belastbarkeit auch soziale Kompetenzen bis hin zu speziellen Sprachkenntnissen.
Vom Pionier sind – neben einer guten körperlichen Leistungsfähigkeit – technisches Verständnis für die Bedienung der verschiedenen Geräte sowie Sinn für praktisches Arbeiten verlangt.
Beim Materialwart und beim Infrastrukturwart ist eine handwerkliche Berufserfahrung gefragt. Ebenso nötig sind technisches Verständnis und Selbständigkeit.
Für den Koch ist eine hygienische und saubere Arbeitsweise zwingend. Zudem muss er teamfähig, flexibel und belastbar sein.
Sechs regionale Standorte
Die gemeinsame Rekrutierung von Armee und Zivilschutz findet in sechs regionalen Rekrutierungszentren statt. Bei der Standortwahl wurden sowohl die Kantons- als auch die Sprachgrenzen berücksichtigt.
Die Stellungspflichtigen werden folgenden Rekrutierungszentren zugeteilt:
Payerne: BE (f), FR (f), GE, JU, NE, VD, VS (f)
Sumiswald: BE (d), FR (d), VS (d)
Monteceneri: TI, GR (i)
Aarau: AG, BL, BS, LU, NW, OW, SO, UR
Rüti: SH, TG, ZH, ZG
Mels: AI, AR, GL, GR (d), SG, SZ
Der Rekrutierungsoffizier Zivilschutz
Zur Rekrutierungsequipe im Zentrum gehört der Rekrutierungsoffizier Zivilschutz. Er vertritt als ständiger Ansprechpartner den Zivilschutz. So koordiniert er die dem Zentrum angeschlossenen Kantone, nimmt am Rekrutierungsrapport teil, leitet das Zuteilungsgespräch mit den zukünftigen Schutzdienstpflichtigen und nimmt – auf Grund der verschiedenen Testergebnisse – eine Funktionszuteilung für eine der Grundfunktionen (Führungsunterstützer, Betreuer, Pionier, Materialwart, Infrastrukturwart oder Koch) vor.
Die Aufgaben des Zivilschutzes sind vielfältig. Sechs Grundfunktionen zählt der Zivilschutz. Welche würde zu dir passen?
Mein Name ist Markus Arnet. Als Führungsunterstützer im Zivilschutz kann ich meine Stärken wie schnelle Auffassungsgabe, vernetztes Denken und Teamfähigkeit optimal einbringen. Als Führungsunterstützer im Zivilschutz bin ich unter anderem für die Beschaffung von Informationen zuständig, damit meine Vorgesetzten besser entscheiden können.
Mein Name ist Lukas Stulz. Als Betreuer im Zivilschutz kommen meine hohe Sozialkompetenz und meine psychische Belastbarkeit voll zum Tragen. Als Betreuer im Zivilschutz bin ich ausgebildet, um mich im Krisen- und Katastrophenfall um schutzsuchende und hilfsbedürftige Personen zu kümmern.
Mein Name ist Thomas Bouchat. Als Pionier im Zivilschutz kann ich meine praktischen Fähigkeiten und mein Interesse an handwerklicher Arbeit einbringen. Als Pionier im Zivilschutz bin ich bereit, eine physisch anstrengende Arbeit zu erledigen, die auch ganz schön an die Substanz gehen kann.
Mein Name ist Christian Winzeler. Was ich als Infrastrukturwart im Zivilschutz lerne, kann ich auch sehr gut im zivilen Berufsleben einsetzen. Als Infrastrukturwart im Zivilschutz unterhalte ich alle technischen Einrichtungen in den verschiedenen Schutzanlagen.
Mein Name ist Adrian von Rickenbach. Als Materialwart im Zivilschutz kommen mir mein technisches Verständnis aber auch mein Organisationstalent zu Gute. Als Materialwart im Zivilschutz bin ich verantwortlich, dass das Material griffbereit ist und funktioniert, wenn es für den Ersatz benötigt wird.
Mein Name ist Samuel Hofstetter. Ohne Verpflegung keine Leistung! Als Koch im Zivilschutz trage ich viel zum guten Gelingen eines Einsatzes bei und kann meine Leidenschaft voll und ganz ausleben.