Der Aufbau des Bevölkerungsschutzes
Verbundsystem von fünf Partnerorganisationen
Der Bevölkerungsschutz ist ein Verbundsystem für Führung, Schutz, Rettung und Hilfe. Die Partnerorganisationen Polizei, Feuerwehr, Gesundheitswesen, technische Betriebe und Zivilschutz tragen dabei die Verantwortung für ihre Aufgabenbereiche und unterstützen sich gegenseitig.
Gemeinsames Führungsorgan
Die Gesamtverantwortung für die Sicherheit der Bevölkerung und damit für das Verbundsystem Bevölkerungsschutz liegt bei der zuständigen Exekutive. Auf Stufe Kanton und Gemeinde (oder Gemeindeverband) bezeichnet die Exekutive ein Führungsorgan. Dieses ist zuständig für die Beurteilung der Risiken und Gefährdungen, die Planungen und Vorbereitungen sowie gegebenenfalls den koordinierten Einsatz der Partnerorganisationen. Das Führungsorgan übernimmt die Koordination und Führung, wenn mehrere Partnerorganisationen während längerer Zeit im Einsatz stehen – also im Fall von Katastrophen und Notlagen.
Modularer Aufbau
Die Partnerorganisationen bewältigen Ereignisse mit modular aufgebauten Mitteln. Der modulare Aufbau geht vom Alltagsereignis aus, die eingesetzten Mittel werden entsprechend der Art und dem Schweregrad eines Ereignisses verstärkt. Für die Bewältigung von Alltagsereignissen genügt die bestehende, eingespielte Koordination der Partnerorganisationen, insbesondere der Ersteinsatzmittel Polizei, Feuerwehr und sanitätsdienstliches Rettungswesen. Bei Katastrophen und Notlagen kommen mehrere oder alle Partnerorganisationen einer Gemeinde oder Region zum Einsatz. Sie können ausserdem durch den Beizug privater Organisationen und Unternehmen sowie durch die Armee verstärkt werden.
Ehrenamtliche, Dienstpflichtige, Berufspersonal
Die Partnerorganisationen des Bevölkerungsschutzes decken ihren Personalbedarf auf unterschiedliche Weise: Während einige Partnerorganisationen – etwa die Polizei oder die technischen Betriebe – (fast) ausschliesslich über Berufspersonal verfügen, basieren andere in erster Linie auf Dienstpflichten (Zivilschutz, ebenfalls Feuerwehr), die auch freiwillig übernommen werden können. Für das Gesundheitswesen stehen neben dem Berufspersonal eine Vielzahl von Ehrenamtlichen (z. B. Samariter) im Einsatz, gleichzeitig gibt es in der Schweiz mehrere Berufsfeuerwehren.