Unterstützung für die Ukraine und für Geflüchtete
Bundesamt für Bevölkerungsschutz (BABS)
Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz (BABS) befasst sich intensiv mit der Lage in der Ukraine und den möglichen Entwicklungen sowie den Auswirkungen auf die Schweiz.
Die Nationale Alarmzentrale (NAZ) innerhalb des BABS verfolgt die Situation in der Ukraine intensiv und steht mit der Internationalen Atomenergie-Organisation IAEA in laufendem Kontakt. Als zuständige Behörde und Alarmierungsstelle der Schweiz erhält die NAZ offizielle Informationen von der IAEA. Dazu gehört auch die Situation um die Kernkraftwerke in der Ukraine. Die NAZ betreibt ein eigenes Radioaktivitäts-Messnetz, das NADAM-Messnetz (Netz für automatische Dosisalarmierung und -messung). 76 in der ganzen Schweiz verteilte Sonden übermitteln alle 10 Minuten den aktuellen Messwert an die NAZ. Bei Überschreiten einer bestimmten Schwelle (1000 nano-Sievert pro Stunde [nSv/h]) wird bei der NAZ automatisch Alarm ausgelöst. Durch diesen Alarm wird das Pikett der NAZ aktiviert, das daraufhin durch Kontaktaufnahme mit den Partnerstellen die gemeldete Überschreitung verifiziert. So kann die NAZ die radiologische Lage rund um die Uhr überwachen.
Das Ressourcenmanagement Bund im BABS (ResMaB) wurde nach Ausbruch des Krieges in der Ukraine in die Einsatzleitung der humanitären Hilfe der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) integriert und beauftragt, die materiellen Hilfsangebote von Kantonen, Spitälern, der Industrie sowie weiteren Institutionen zu koordinieren. Ziel ist es, die Hilfsgüter bedarfsorientiert in das betroffene Gebiet zu transportieren. Dies erfordert eine präzise Koordination, da der Bedarf innerhalb der Ukraine laufend mit dem bestehenden Angebot abgeglichen werden muss. Der Transport sowie die Feinverteilung der Güter im Konfliktgebiet stellt aktuell aufgrund des erschwerten Zugangs eine Herausforderung dar.
Zivilschutz
Auch der Zivilschutz und weitere Partner des Bevölkerungsschutzes nehmen in der aktuellen Situation unterschiedliche Aufgaben insbesondere zur Betreuung von Flüchtenden wahr.
Der Zivilschutz hilft mit, die kurzfristige Unterbringung und Betreuung der ankommenden Flüchtenden aus der Ukraine sicherzustellen. Insbesondere die kurzfristige Bereitstellung einer ausreichenden Anzahl an Schlafplätzen stellt eine grosse Herausforderung dar. Der Zivilschutz hilft mit, innert kürzester Zeit Sporthallen und Zivilschutzanlagen infrastrukturell so herzurichten, dass diese für einige Tage als provisorische Unterkünfte dienen können. Auch beim Betrieb der Unterkünfte und der administrativen Betreuung der neuankommenden Flüchtenden leistet der Zivilschutz wesentliche Unterstützung.
Die Fluchtbewegungen aufgrund des Krieges in der Ukraine stellen die Asylstrukturen in der Schweiz vor grosse Herausforderungen. Zur Unterstützung des Staatssekretariats für Migration (SEM) hat der Bundesrat an seiner Sitzung vom 6. April 2022 den Zivilschutz aufgeboten. Der Zivilschutz wird das SEM bei der Notfallunterbringung von Schutzsuchenden unterstützen. Bis zum 31. Oktober steht dafür ein Kontingent von maximal 24'000 Diensttagen zur Verfügung.