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Bundesrätin Viola Amherd nimmt 391. Sendestandort in Betrieb

Für das flächendeckende Funk-Sicherheitsnetz Polycom für Polizei, Feuerwehr, Sanität und Grenzsicherheit ist eine wichtige Etappe erreicht worden. Das BABS hat heute den 391. Antennen-Standort von insgesamt 782 Antennen erfolgreich auf das neue System migriert.

23.10.2023 | Kommunikation BABS

WEP-2030-Event

Bundesrätin Viola Amherd, Chefin VBS, hat im Rahmen des Projekts Werterhalt Polycom (WEP 2030) des Bundesamts für Bevölkerungsschutz BABS am Montag, 23. Oktober 2023 zusammen mit geladenen Gästen den 391. erneuerten Sendestandort für das schweizweite Polycom-Netz in Betrieb genommen. Die Migration dieser Antenne, die sich in St. Gallen befindet, erfolgte im Beisein einer Delegation des Kantons St. Gallen, von Polycom-Fachspezialisten sowie Vertreterinnen und Vertretern der Blaulichtorganisationen Polizei, Sanität, Feuerwehr, Grenzwache, Militärpolizei und Zivilschutz.

Mit der Migration in St. Gallen ist ein weiterer Projekt-Meilenstein erreicht worden. Nunmehr sind 50 Prozent der Polycom-Standorte migriert. Die 60'000 Nutzerinnen und Nutzer der Behörden und Organisationen für Rettung und Sicherheit (BORS) profitieren somit weiterhin von einem zuverlässigen Funksystem mit einer neuen, sicheren technischen und taktischen Systemverwaltungsumgebung. Mit der Systemlösung können zukünftig mehr Kommunikationsressourcen zur Verfügung gestellt werden, um dem zunehmenden Bedürfnis nach kantonsübergreifenden Einsätzen gerecht zu werden.


Grussworte der Chefin VBS, Bundesrätin Viola Amherd

Sehr geehrter Herr Regierungsrat

Werte Direktorin des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz, liebe Michaela

Liebe Vertreterinnen und Vertreter der Nutzerorganisationen von Polycom

Sehr geehrte Damen und Herren

Heute nehmen wir den 391. erneuerten Sendestandort für das schweizweite Polycom-Netz in Betrieb. Damit sind 50 Prozent der Standorte migriert.

Eine krisensichere Kommunikations-Infrastruktur ist ein entscheidender Faktor im Notfall.

Mit dem Werterhalt des digitalen Sicherheitsfunknetzes Polycom stellen wir sicher, dass die Behörden und Organisationen für Rettung und Sicherheit auf eine verlässliche Kommunikations-Infrastruktur zählen können.

Polycom ermöglicht den Funkkontakt zwischen dem Bundesamt für Zoll und Grenzsicherheit, der Polizei, der Feuerwehr, dem sanitätsdienstlichen Rettungswesen, dem Zivilschutz, dem Nationalstrassenunterhalt, den Betreibern kritischer Infrastrukturen und der Armee im subsidiären Einsatz.

Dank dieses ausfallsicheren Funknetzes können die rund 60'000 Nutzerinnen und Nutzer rund um die Uhr störungsfrei und sicher kommunizieren.

Eine Systemerneuerung ist nötig, weil die Übertragungstechnologie und die Komponenten des Funksystems veraltet sind.

Im Rahmen des Projekts Werterhalt Polycom 2030 wird das bestehende, digitale Funknetz der Behörden und Einsatzorganisationen auf den modernen digitalen IP-Standard umgerüstet.

Das Projekt umfasst die Entwicklung, Beschaffung und den Betrieb der Nachfolgetechnologie sowie eine Lösung, um alte und neue Komponenten parallel zu betreiben.

Im Jahr 2025 wird das BABS das Polycom-Netz vollständig auf den neusten Stand migriert haben.

Der Betrieb wird mit der Migration bis mindestens 2035 sichergestellt sein.

In Zukunft wollen wir in der Kommunikation zwischen den Organisationen für Rettung und Sicherheit noch mehr Möglichkeiten haben.

Dies wollen wir mit dem Nachfolgevorhaben von Polycom umsetzen: dem mobilen breitbandigen Sicherheitskommunikationssystem, MSK.

Das MSK wird Infrastrukturen der öffentlichen Mobilfunkbetreiber sowie der Partnerorganisationen des Bevölkerungsschutzes nutzen und mit krisenresistenten Elementen ergänzen, so dass die mobile Datenkommunikation für Bund, Kantone und Dritte in allen Lagen sichergestellt ist.

Das MSK soll auf dem Mobilfunkstandard 5 G basieren und zusätzlich zum Sprechfunk auch die Vermittlung von Bildern und Video ermöglichen.

Mesdames, Messieurs,

Comme vous le savez, la situation sécuritaire s’est détériorée ces derniers temps. C’est pourquoi nous voulons continuer à renforcer la protection de la population.

La possibilité de disposer de moyens de communication résistant aux crises est au cœur de ce projet.

Je remercie les organisations chargées du sauvetage et de la sécurité, les cantons et les responsables de l’Office fédéral de la protection de la population pour leur collaboration et leur contribution à la sécurité de la population de notre pays.


Grussworte des St. Galler Regierungsrates Fredy Fässler

Sehr geehrte Frau Bundesrätin, Viola Amherd

Sehr geehrte Frau Michaela Schärer, Direktorin BABS

Sehr geehrte Medien- und Pressevertreter

Geschätzte Anwesende

Vielen Dank für die freundliche Einladung damit ich im Zusammenhang mit dem Projekt "Werterhalt Polycom 2030" ein paar Worte an Sie richten darf. Wir feiern heute den Einschaltvorgang der (391) dreihundert ein und neunzigsten Basisstation – und damit die Halbzeit im Projekt WEP 2030. Die 391. Basistation befindet sich im Teilnetz der Kantone St. Gallen, Appenzell Ausserrhoden und Appenzell Innerrhoden.

Als Regierungsrat ist es mir eine Freude, Ihnen die herzlichsten Grüsse und gleichzeitig Gratulation der Regierung des Kantons St.Gallen zum Erreichen dieses Meilensteins überbringen zu dürfen. Gratulation dazu, dass der Werterhalt im Projekt Polycom, wie von Ihnen allen von langer Hand geplant, termingerecht verläuft.

Gerade in turbulenten Zeiten – wie wir sie aktuell erleben – ist eine sichere und verlässliche Kommunikation für alle staatlichen Einsatzkräfte auf kantonaler und nationaler Ebene im Bereich Bevölkerungsschutz und für alle Blaulicht-Organisationen von unschätzbarem Wert. Erst mit dieser organisationsübergreifenden Kommunikation werden koordinierte und erfolgreiche Einsätze möglich gemacht.

Funkkommunikation Polycom hat besondere Vorteile, von denen ich hier gerne Einige nenne:

Sie verfügt über eine extrem hohe Verfügbarkeit und eine ebensolche Ausfallsicherheit

Sie bietet verschlüsselte "End to End" Kommunikation auf Basis einer resilienten Infrastruktur

Flächendeckende Funkversorgung auch bei schwierigen topografischen Verhältnissen, wie wir sie im Kanton St. Gallen vorfinden

Die Geräte sind robust und gewährleisten damit deren Einsatz bei jeder Witterung.

Die Handfunkgeräte verfügen über einen Notfallknopf für Absetzung eines Notrufs direkt an die Einsatzzentrale.

Eine Kommunikation ist selbst bei Ausfall des physikalischen Funknetzes im Direktmodus von Gerät zu Gerät innerhalb einer gewissen Reichweite möglich (analog "Walky Talky" Funktion).

Nur dank der gemeinsamen Polycom Funkkommunikation können verschiedenste Organisationen interdisziplinär bei der Bewältigung grosser, bevölkerungsschutzrelevanter Lagen, wie z.B. den jüngsten Unwettern u. Überschwemmungen (welche leider zukünftig wohl noch eher zunehmen werden), erfolgreich miteinander zusammenarbeiten. Polycom stellt dank vordefinierten Kanälen und Gruppen die organisationsübergreifende Kommunikation verschiedenster Partner von Polizei, Feuerwehr, Zivilschutz und Kantonaler Führungsstab im Ereignisfall sicher und ermöglicht eine standortunabhängige, abgesetzte Führung im Einsatz. Temporär können gar mittels mobiler Ausrüstung zeitlich begrenzte Funknetzerweiterungen in Grossgebäuden (Einkaufszentren, Tiefgaragen, etc.) aber auch in Gebieten mit unzureichender Funkabdeckung erstellt werden.

Die Mehrzahl der Einsätze sind aber nicht Grossereignisse, sondern das normale Tagesgeschäft mit seinen vielfältigen Einsatzszenarien. Beispielhaft erwähne ich die Bedeutung von Polycom bei einem Raubüberfall mit flüchtender Täterschaft. Bei einem solchen Ereignis müssten die Informationen schnell und zeitverzugslos mit den im Einsatz stehenden Kräften geteilt werden. Dabei gilt das Motto "einer spricht alle hören mit". So verfügen alle Einsatzkräfte über den gleichen Informationsgleichstand. Nur dank Polycom sind kantonsübergreifende Funkzusammenschaltungen und damit interkantonale Fahndungen überhaupt möglich.

Für den Kanton St.Gallen und dabei insbesondere für unsere Kantonspolizei sind die Zusammenschaltungen mit dem Bundesamt für Zoll und Grenzsicherheit bei einer Nacheile oder bei verstärkten Grenzkontrollen im Ländereck Deutschland, Österreich und Fürstentum Liechtensteins und der Schweiz von besonderer Bedeutung.

Das Polycom Sicherheitsfunknetz und dessen gemeinsame Nutzung haben das Bundesamt für Bevölkerungsschutz BABS, das Bundesamt für Zoll und Grenzsicherheit sowie die Kantone St.Gallen, Appenzell Ausserrhoden und Appenzell Innerrhoden, schon sehr früh zusammengeführt. Sie alle haben im technischen Bereich durch den Aufbau und den Betrieb gemeinsamer Sendestandorte  erfolgreich zusammengearbeitet. Erfreulicherweise wird diese Kooperation in der Gegenwart weiter erfolgreich gepflegt.

Im Sinne der partnerschaftlichen Zusammenarbeit auf Regierungs- und Vollzugsebene, gratuliere ich Ihnen nochmals ganz herzlich zum bisherigen, erfolgreichen Projektverlauf und wünsche Ihnen und uns allen, weiterhin einen erfolgreichen Einsatz der Technik auf allen Gebieten im Bereich der Funk- und Mobilfunkkommunikation.

Gestatten Sie mir an dieser Stelle noch den allerherzlichsten Dank an das BABS mit Ihnen, Frau Bundesrätin Amherd an der Spitze abzustatten.

Für den weiteren Verlauf der Feierlichkeiten wünsche ich Ihnen noch spannende Eindrücke mit vielen interessanten Gesprächen, Begegnungen sowie allen Einsatzkräften die mit Polycom kommunizieren "Allzeit guten Empfang"!

Vielen Dank, alles Gute und weiterhin viel Erfolg in der Umsetzung des Projektes WEP2030


Grussworte der Direktorin BABS, Michaela Schärer

Sehr geehrte Frau Bundesrätin

Sehr geehrter Herr Regierungsrat

Liebe Vertreterinnen und Vertreter der Nutzerorganisationen Liebe Mitarbeitende des BABS vom Polycom-Team

Sehr geehrte Damen und Herren

C'est avec plaisir que je vous adresse à mon tour quelques mots sur le projet "Maintien de la valeur Polycom 2030". Avec la mise en service de la 391e station de base, nous aurons aujourd'hui migré la moitié des stations de base vers le nouveau système. La station de base se trouve à Saint-Gall, dans le réseau partiel des cantons de Saint-Gall, Appenzell Rhodes-Extérieures et Appenzell Rhodes-Intérieures.

2016 hat das Parlament die Botschaft über einen Gesamtkredit im Umfang von 159.6 Mio. CHF für den Werterhalt von Polycom freigegeben.

Ziel ist es, die Funktionsfähigkeit unseres hocheffizienten und stabilen Sicherheitsfunknetzes für die Behörden und Organisationen für Rettung und Sicherheit bis mindestens 2035 sicherzustellen.

Mitte April 2020 haben wir auf dem Bruggerberg im Kanton Aargau die erste erneuerte Sendeanlage in Betrieb genommen. Es folgte die Erneuerung der Antennen in den Kantonen Aargau, Bern, Uri, Tessin, Neuenburg, Waadt, Thurgau und Solothurn.

Das Funknetz Polycom deckt mit seinen 782 Antennen praktisch die gesamte (97%) geografische Fläche der Schweiz ab.

Mit Polycom steht den Partnern im Bevölkerungsschutz in Krisensituationen eine Kommunikationsplattform zur Verfügung, die hoch verfügbar und schnell ist. Polycom stellt sofort eine Sprachkommunikation mit allen beteiligten Partnern her.

Anhand des Funktests im Anschluss an die Ansprachen werden wir Ihnen dies hier an Ort und Stelle demonstrieren.

Bevor ich kurz auf den Stand des Projekts zu sprechen komme noch ein paar Worte über die Rolle BABS in diesem VBS-Projekt:

Das BABS ist verantwortlich für die Entwicklung des systemtechnischen Übergangs, für den Ersatz der Vermittlerinfrastruktur, die Migrationsvorbereitung sowie für das Projektmanagement und den Parallelbetrieb der alten und neuen Technologie.

Zudem verantwortet das BABS die Koordination des Betriebes von Polycom insbesondere in den Bereichen der Funkfeldplanung und der nationalen Vernetzung der Systeme.

Schliesslich ist das BABS zuständig für die Wartung und Weiterentwicklung der Systemsoftware.

Insgesamt verläuft der «Rollout», also die Migration, nach Plan und zur Zufriedenheit der beteiligten Partnerorganisationen. Wir arbeiten intensiv mit den Kantonen zusammen, um die Umstellung auf die neue Technologie zu realisieren.

Am heutigen Tag wird durch unsere Bundesrätin eine weitere Antenne migriert, diese befindet sich in St. Gallen. Die Antenne wird aber von hier aus mittels Übertragung nach St. Gallen zum Leben erweckt. So sind dann 50 Prozent der Basisstationen auf die neue Technologie migriert. Es warten noch weitere 391 Antennen.

Gleichzeitig läuft der Rückbau der veralteten Vermittler-Infrastruktur stetig.

Gerade die aktuelle Sicherheitslage zeigt wie wichtig eine sichere und verlässliche Kommunikation für alle kantonalen und nationalen Einsatzkräfte und vor allem für die Blaulicht-Organisationen ist. Polycom hat sich nicht nur bei Ereignissen bereits durch hohe Verfügbarkeit auch bei Stromausfällen bewehrt. Diese Kommunikationsinfrastruktur erlaubt auch die täglichen Einsätze von Polizei, Feuerwehr, sanitätsdienstliches Rettungswesen und Zoll erfolgreich organisationsübergreifend zu koordinieren und bewältigen.

Ich danke den hier anwesenden Vertretern der Nutzerorganisationen stellvertretend für Ihren täglichen Einsatz und auch für Ihre Beteiligung am heutigen Anlass.

Und ich danke dem Polycom-Team des BABS für seinen grossen Einsatz für das Projekt WEP 2030; dieser Meilenstein heute ist vor allem auch Euer Verdienst.


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