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Die ZSO Wettingen-Limmattal hilft bei der Unterbringung von Geflüchteten aus der Ukraine

Seit Ankunft der ersten Geflüchteten aus der Ukraine im Kanton Aargau hilft die Zivilschutzorganisation Wettingen-Limmattal als unterstützende Kraft bei der Unterbringung. Kommandant Ronny Wasem erläutert, wie diese Unterstützung konkret aussieht und welche Herausforderungen es dabei zu meistern gilt.

22.04.2022 | Kommunikation BABS

BABS: Was ist die primäre Aufgabe der Zivilschutzorganisation (ZSO) Wettingen-Limmattal bei der Betreuung von Geflüchteten aus der Ukraine?

Ronny Wasem: Aktuell übernimmt die ZSO Wettingen-Limmattal vor allem Unterstützungsaufgaben zugunsten der Sozialen Dienste. Dies bedeutet, wir unterstützen die Sozialen Dienste im Bereich der Wohnungsübergaben.

Können Sie das erläutern?

Aktuell sieht die Unterstützung etwa folgendermassen aus: Wir bauen das Mobiliar für die Wohnungen zusammen und wir übernehmen
Personentransporte. Wir holen geflüchtete Personen bei einem kantonalen Asylzentrum ab und bringen sie zu Wohnungen der Sozialen Dienste in unseren Gemeinden. Weiter können wir beispielsweise auch bei der Einrichtung des Internets in den Wohnungen helfen, wenn dies gewünscht wird.

Wie sieht die Situation im Einsatzgebiet der ZSO Wettingen-Limmattal bezüglich der Unterbringung und Betreuung der Geflüchteten generell aus?

Die aktuelle Lage sieht noch gut aus. Man muss sich jedoch bewusst sein, dass wir noch am Anfang der Entwicklung stehen. Wenn wir von den Zahlen ausgehen, die der Kanton Aargau prognostiziert, sehen wir uns über kurz oder lang mit einem Unterbringungsproblem konfrontiert.

Ronny Wasem, Kommandant der Zivilschutzorganisation Wettingen-Limmattal

Welches sind die Herausforderungen bzw. Schwierigkeiten für Ihre ZSO hinsichtlich dieses Einsatzes?

Die Schwierigkeiten liegen zurzeit hauptsächlich bei den Sozialen Diensten. Diese versuchen unter Hochdruck, genügend Unterbringungsmöglichkeiten sicherzustellen und neu zu organisieren. Zudem ist es ist nicht leicht, etwas zu planen, wenn man die genauen Ausmasse noch nicht kennt bzw. nicht weiss, was noch kommen wird. Auf der einen Seite will man nicht 1000 Unterbringungsplätze einrichten, um am Ende nur 100 davon zu besetzen. Auf der anderen Seite will man auch nicht nur 200 Plätze zur Verfügung haben, wenn am Schluss 1000 gebraucht werden.

Aus der Sicht der ZSO selbst liegt die Schwierigkeit zurzeit vor allem darin, dass Personalmanagement richtig zu koordinieren. Die Unterstützungsaufgaben zugunsten der Partner sollen auf einem hohen Standard und zeitnah erfolgen, gleichzeitig darf aber die Privatwirtschaft dadurch nicht zu fest belastet werden, da diese schon in den letzten beiden Jahren aufgrund der Pandemie-Einsätze des Zivilschutzes häufig auf ihre Mitarbeiter verzichten musste.

Wie beurteilen Sie persönlich den Einsatz Ihrer ZSO?

Die Zusammenarbeit mit unseren Partnern funktioniert vorbildlich. Es macht Spass, in einem Team mitarbeiten zu können, bei dem Lösungen gesucht und nicht nur Probleme gesehen werden. Es ist eine weitere Chance, in welcher sich der Zivilschutz hervortun und aufzeigen kann, wie wertvoll er für das System des Bevölkerungsschutzes ist.

Was gibt es aus Ihrer Sicht sonst noch zum Einsatz der ZSO Wettingen-Limmattal anzumerken?

Die ZSO Wettingen-Limmattal ist zurzeit nur niederschwellig im Einsatz. Das heisst, dass wir aktuell die Partner mit Angehörigen des Zivilschutzes (AdZS) aus laufenden Wiederholungskursen unterstützen und noch keinen gesonderten Einsatz angelegt haben. Wenn sich die Lage jedoch verschärfen sollte, werden wir in den nächsten zwei Wochen einen separaten Einsatz zugunsten der Unterbringung der Geflüchteten anlegen, bei dem ca. 6-10 Zivilschützer pro Woche zu Verfügung stehen, um die Partner bei den verschiedensten Arbeiten zu unterstützen. Die grosse Last tragen zurzeit noch die Sozialen Dienste, die wirklich einen guten Job machen, und wir versuchen, sie da zu unterstützen, wo wir es können und sie uns brauchen.

Danke für das Gespräch.

 

Interview: Jonas Höhn, Kommunikation BABS


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