Funktionierende Kommunikation: das A und O in jeder Krise
Die Coronakrise zeigt eindrücklich, wie wichtig Kommunikationsmittel in der Ereignisbewältigung sind – gerade bei einem grossräumigen und komplexen Einsatz, wie er zurzeit im Gange ist. Das BABS betreibt und entwickelt verschiedene Alarmierungs- und Kommunikationssysteme für den Bevölkerungsschutz. Eines davon ist das sichere Funksystem Polycom.
29.05.2020 | Kommunikation BABS
Für die Einsatzkräfte und Behörden ist es zentral, dass die Kommunikation im Einsatz lückenlos funktioniert. Kommunikationssysteme im Bevölkerungsschutz müssen darum eine hohe Ausfallsicherheit gewährleisten und dürfen auch bei hohem Kommunikationsaufkommen nicht unter Überlast zusammenbrechen. Gemäss diesen Anforderungen funktioniert auch das Sicherheitsfunksystem Polycom, das Einsatzkräfte und Leitstellen in der ganzen Schweiz für den Sprechfunk benutzen.
Sicheres Funksystem funktioniert auch bei Netzausfall
Rund 55'000 Geräte sind bei Blaulichtorganisationen und Behörden im Bereich Bevölkerungsschutz im Einsatz. Ein aktuelles Beispiel zeigt, wie wichtig Polycom im Einsatz sein kann: Am 8. und 9. April 2020 kam es im Greyerzerland, Kanton Freiburg, zu einer Panne im Netz der Swisscom. Diese Panne führte dazu, dass unter anderem das Mobil- und Festnetz lokal während 36 bis 48 Stunden nicht verfügbar war. Auch Polycom stützt sich teilweise auf Infrastrukturen der Swisscom. Dank den Redundanzen konnten sich die Kantonspolizei und die Rettungsorganisationen in Freiburg dennoch auf stabile Funkverbindungen in der betroffenen Region verlassen.
Ein grosser Teil der im Kommunikationssystem Polycom genutzten Komponenten muss aufgrund des Technologiewandels erneuert werden. Im Rahmen des Projekts Werterhalt Polycom 2030 (WEP2030) werden bis 2025 die rund 750 Polycom-Sendeanlagen in allen Teilnetzen der Schweiz auf den neuen technologischen Standard umgerüstet.
Sichere Kommunikation in der Zukunft
Die Schliessung von Lücken bei den sicheren Kommunikationssystemen gehört zum Auftrag des BABS. Mit dem Projekt Sicheres Datenverbundsystem SDVS sollen die wichtigen Standorte der kantonalen und nationalen Ereignisbewältigung untereinander mit einem ausfallsicheren Datennetz verbunden werden. Im Rahmen des Pilotprojekts mobiles breitbandiges Sicherheitskommunikationssystem (MSK) werden Grundlagen geschaffen und Lösungsansätze verifiziert, um dem Bundesrat bis 2023 Vorschläge zu unterbreiten, ob und wie in der Schweiz ein MSK realisiert werden könnte, mit welchem die Behörden auch unter widrigen Umständen mobil Daten austauschen können.