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Zivilschutz Tessin: Die "tute arancioni" seit zwei Monaten im Grosseinsatz

Kein Kanton wurde vom Coronavirus härter getroffen als das Tessin. Auch der Zivilschutz kämpft an vorderster Front zur Bewältigung der Krise.

04.05.2020 | Kommunikation BABS

Eine psychisch fordernde Aufgabe ist auch die Betreuung der Notrufnummer 144. (Bild: Zivilschutz Tessin)

Im Südkanton sind sie als "tute arancioni", als die "orangefarbenen Overalls" bekannt, die Zivilschützer, die seit fast zwei Monaten das Gesundheitswesen, den kantonalen Führungsstab und die Ereignisbewältigung der Tessiner Behörden in verschiedensten Funktionen unterstützen. Bereits im ersten Monat der Pandemie leisteten im Tessin 600 Zivilschutzangehörige Dienst. Die grössten Kontingente arbeiteten bei der Unterstützung des Gesundheitswesens und beim Betrieb der stark geforderten kantonalen Notrufnummer 144 mit. Auch Transportaufgaben waren ein wichtiger Auftrag des Zivilschutzes.

Triage und Reinigung von Ambulanzen

Wie in anderen Kantonen bildet die Unterstützung der Spitäler eine Hauptaufgabe. In allen grossen Tessiner Spitälern betreuen Angehörige des Zivilschutzes die Eingangskontrolle und unterstützen die Triage der Notfallabteilungen. Sie liefern das notwendige Schutzmaterial und messen die Temperatur bei Personal und Besucherinnen und Besuchern, wenn diese die Spitäler betreten. In Lugano wird auch die Reinigung und Vorbereitung von Krankenwagen durch Zivilschutzangehörige erledigt. Fehlende Ausrüstung wird ergänzt und die Fahrzeuge werden gereinigt und desinfiziert, bevor sie für einen nächsten Einsatz bereit sind.

Hotline 144 für die Bevölkerung

Eine psychisch fordernde Aufgabe ist auch die Betreuung der Notrufnummer 144. Im Tessin sind mehr Personen, auch die Angehörigen des Zivilschutzes, von der Krankheit im direkten Umfeld betroffen. Das Bedürfnis nach Informationen, Verhaltensanweisungen und Unterstützung ist gross. Entsprechend geht die Arbeit über das blosse Beantworten von Fragen und das Vermitteln von Informationen hinaus. "Viele Menschen haben Angst, brauchen ein Wort des Trostes und sind einfach froh, wenn wir Ihnen zuhören", erklärt ein Zivilschutzangehöriger in einem Dokumentarfilm, mit dem der Zivilschutz Lugano über seine Tätigkeit informiert.

Begegnungsorte und Abklärungsstellen

Besonders bewährt hat sich der Zivilschutz auch beim Aufbau verschiedener temporärer Infrastrukturen, welche für die jetzige Situation dringend benötigt werden. So wurden im Konzert- und Messezentrum FEVI in Locarno und an drei weiteren Standorten im Kanton Corona-Testzentren errichtet. Im Alters- und Pflegeheim San Carlo wurden mit grossflächigen Plexiglasscheiben zwei Besuchsräume eingerichtet, in der sich Heimbewohnerinnen und Heimbewohner mit Angehörigen unter Einhaltung der Hygienemassnahmen treffen können. Identische Einrichtungen werden in weiteren Altersheimen im ganzen Kanton aufgebaut.

Documentario — Locarno — Nel cuore delle operazioni

Kommunikation über Soziale Medien

Mehr als viele andere Zivilschutzorganisationen nutzt der Zivilschutz im Tessin die sozialen Medien, um seine Aufgaben zu vermitteln und das Vertrauen der Bevölkerung in die Ereignisbewältigung zu stärken. Eine informative Serie von kurzen Filmen auf YouTube zeigt den Alltag der Zivilschützer und die hohe Motivation der Zivilschutzangehörigen. Auch hier nutzt der Zivilschutz seine Stärke als flexible Milizorganisation. Die innovative Social-Media-Präsenz wurde von einem Zivilschutzangehörigen entwickelt, der im Alltag als Journalist arbeitet und seine "normalen" Zivilschutzeinsätze als Mitglied des Kulturgüterschutzes absolviert.


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