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Nationale Alarmzentrale unterstützt Kantone und BAG

Die Nationale Alarmzentrale (NAZ) ist die Fachstelle des Bundes für ausserordentliche Ereignisse. Als Teil des Bundesamts für Bevölkerungsschutz (BABS) übernimmt sie auch in der aktuellen Corona-Pandemie eine wichtige Rolle bei der Krisenbewältigung.

27.04.2020 | Kommunikation BABS

Seit Beginn der Corona-Krise hält die NAZ in ihrem Führungsraum in Bern regelmässig Lagerapporte ab. Ziel eines solchen Rapports ist es, einen Informationsgleichstand herzustellen. Dazu nehmen auch enge Partner der NAZ an den Rapporten teil oder werden via Skype zugeschaltet.

Im Führungsraum der NAZ flimmern auf mehreren Grossbildschirmen Karten, Grafiken und Statistiken zum aktuellen Einsatz. An den Tischen arbeiten die Fachverantwortlichen für Lage, Ressourcenmanagement und Information. Neben zusätzlichen Mitarbeitenden des BABS wird die NAZ seit einiger Zeit auch von ihrer militärischen Formation, dem Stab BR NAZ, unterstützt.

Der Führungsraum in Bern wurde erst im Dezember 2019 fertiggestellt und erlebt derzeit bereits seinen ersten Ernsteinsatz. Ein deutlicher Vorteil ergibt sich durch die räumliche Nähe zu den anderen Bereichen des BABS und den anderen Bundesämtern in Bern, persönliche Treffen und Absprachen sind auch unter den Regeln des "Social Distancing" möglich.

Einzelinformationen analysieren und verdichten

Im Einsatzraum laufen einzelne Informationen von verschiedenen Stellen aus dem In- und Ausland zusammen. Die Anzahl der involvierten Partner und die Informationsmenge sind seit dem Ausbruch der Pandemie stark gestiegen. Kantone, Bundesbehörden und die Betreiber sogenannter kritischer Infrastrukturen (z.B. Swisscom und SBB) informieren in regelmässigen Abständen über den aktuellen Stand der Dinge. Die Spezialisten der NAZ analysieren diese Informationen und erstellen daraus mehrmals täglich ein verdichtetes Lagebild. Dieses wiederum wird den Partnerorganisationen auf einer geschützten Plattform, der Elektronischen Lagedarstellung ELD NAZ, zur Verfügung gestellt wird.

Eine Mitarbeiterin des Melde- und Lagezentrums wertet die eingehenden Meldungen seitens Partnerstellen aus und erstellt daraus ein Lageprodukt.

Ressourcen sinnvoll verteilen

Neben der Informationsaufbereitung ist die Verteilung von knappen Ressourcen eine weitere Schlüsseltätigkeit der NAZ. Im Fokus steht dabei insbesondere Schutzmaterial für die Partner im Gesundheitswesen. Die NAZ vermittelt im Rahmen der Gesamtkoordination Ressourcen zwischen Anbietern und Empfängern von Schutzmaterial. Dazu finden täglich Absprachen statt. Die Zuweisung der Bundesreserven ist komplex und es sind sehr viele verschiedene Bundesstellen in den Beschaffungs- und Verteilprozess involviert. Die Gesuche der Kantone werden via Kantonsapotheken gebündelt und fachlich vom Bundesamt für Gesundheit (BAG) in Rücksprache mit den Kantonsärzten beurteilt. Die Zuteilung erfolgt gemäss einem Verteilschlüssel des BAG. Das BABS übernimmt schliesslich die Lieferung des zugeteilten Materials.

Die Mitarbeiter des Ressourcenmanagements des Bundes (ResMaB) triagieren die eingehenden Gesuche aus den Kantonen.

Unterstützung des Bundesstabs Bevölkerungsschutz BSTB

Der BSTB ist für die Bewältigung aller bevölkerungsschutzrelevanten Ereignisse auf Bundesebene zuständig. Der Vorsitz wird jeweils situativ dem meist betroffenen Amt zugewiesen. Seit dessen Aktivierung übernimmt die NAZ auch ihre Aufgabe als Einsatz- und Supportelement des BSTB und erfasst in dieser Funktion sämtliche Massnahmen, welche von Bund und Kantonen angeordnet wurden. Die Sitzungen des BSTB werden wegen der Schutzmassnahmen für die Mitglieder auch als Videokonferenz verbreitet und von einem Mitarbeitenden der NAZ moderiert.

Mit diesen Aufgaben ist die Nationale Alarmzentrale zu einem wichtigen Partner bei der Bewältigung der gegenwärtigen Krise geworden.

 


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