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Schutzmasken, Anzüge, Handschuhe für das Gesundheitswesen in der ganzen Schweiz

Das Lager des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz (BABS) erfüllt eine wichtige Aufgabe bei der Bewältigung des Coronavirus: Von hier aus gehen täglich Lieferungen mit Schutzmaterial in die Kantone, wo Einsatzkräfte und Personal im Gesundheitswesen sie dringend benötigen. Das Schutzmaterial wurde in den letzten Jahren allerdings für ganz andere Szenarien beschafft.

07.04.2020 | Kommunikation BABS

Lager BABS
Verschiedene Materialien aus dem BABS-Lager werden eingesetzt, um exponiertes medizinisches Personal bei der Bewältigung des Coronavirus auszurüsten.

Das Lager des BABS repräsentiert die Weiterentwicklung des Bevölkerungsschutzes in der Schweiz: Früher wurden hier Arbeitskleidung, Stiefel und Sanitätsmaterial für die vielen Zivilschutzorganisationen in der Schweiz gelagert. Die analogen Funkgeräte des Zivilschutzes wurden hier gewartet und repariert, ehe sie wieder zurück in die Kantone verschickt wurden. Später wurden die digitalen Polycomgeräte, die nur noch beim Hersteller repariert werden, von hier aus ausgeliefert. Aufgrund einer Gesetzesänderung ging die Kompetenz für das persönliche Material vom Bund zu den Kantonen über. Damit ging die Auslastung des Lagers bis vor wenigen Jahren stark zurück.

Übungen und Arbeiten zur Risikoanalyse bei ABC-Gefahren und -Bedrohungen zeigten aber, dass insbesondere bei Szenarien im A-Bereich (Ereignisse mit erhöhter Radioaktivität), etwa bei einer mit radioaktiven Substanzen versetzten "schmutzigen Bombe", Ausrüstung in grosser Zahl benötigt würde: für Messteams, für Dekontaminierungsmannschaften, für die Einsatzkräfte von Blaulichtorganisationen, aber auch für Personal von Betreibern kritischer Infrastrukturen in einem betroffenen Gebiet. Aufgrund der Kompetenzverteilung in der Schweiz ist es Aufgabe des BABS, im A-Bereich die notwendige Spezialausrüstung zur Verfügung zu stellen.

Eine nationale Reserve

Entsprechend wurde die Beschaffung dieser Materialien in mehreren Schritten an die Hand genommen. Das BABS legte sukzessive eine nationale Reserve an, darunter verschiedene Typen von Schutzanzügen, Handschuhe, Schutzmasken, Überstiefel und Gasmasken. Die Bewirtschaftung dieser Bestände ist aufwändig. Viele Produkte haben eine kurze Haltbarkeit von drei bis vier Jahren und werden in Alltagseinsätzen kaum benutzt. Werden grosse Mengen eingekauft, stammt immer ein Teil aus dem Lager des Lieferanten und hat entsprechend bereits einen Teil der Haltbarkeitsfrist aufgebraucht. Um die Ware nicht laufend ersetzen zu müssen, wurden verschiedene Materialien regelmässig vom Labor Spiez geprüft. Ein Ersatz ist nicht notwendig, so lange die Schutzwirkung getestet und nachgewiesen werden kann.

Für Rettungspersonal geeignet

Nun werden verschiedene Materialien aus dem BABS-Lager eingesetzt, um exponiertes medizinisches Personal bei der Bewältigung des Coronavirus auszurüsten. Die Schutzmasken und Schutzanzüge sind vor allem für Rettungspersonal geeignet und werden bereits in zahlreichen Kantonen verwendet. Auch Handschuhe und Schutzbrillen sind gefragt. In der Regel werden eher kleine Mengen direkt zu den Institutionen geliefert, die das Material verbrauchen. Damit bleibt sichergestellt, dass die Bestände im zentralen Lager jederzeit da eingesetzt werden können, wo sie am dringendsten benötigt werden.


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