print preview

Werterhalt Polycom (WEP 2030)

Symbolbild

Polycom ist das Sicherheitsfunknetz der Behörden und Organisationen für Rettung und Sicherheit (BORS). Dessen Betrieb soll bis mindestens 2030 sichergestellt werden. Dafür sind werterhaltende Massnahmen notwendig. Für den Umbau der Infrastruktur ist ein systemtechnischer Übergang zu entwickeln, welcher den Parallelbetrieb von neuen Basisstationen zusammen mit Basisstationen der älteren Technologie erlaubt. Ende 2025 sollen die rund 750 Basisstationen dem neuen Standard entsprechen und der Parallelbetrieb soll eingestellt werden. 

Das Projekt besteht aus zwei Teilen:

  • Verantwortung Bundesamt für Bevölkerungsschutz BABS: Entwicklung, Beschaffung und den Betrieb der Nachfolgetechnologie, sowie eine Gateway-Lösung für die zentralen Komponenten des gesamten Netzverbunds Schweiz.
  • Verantwortung Bundesamt für Zoll und Grenzsicherheit (BAZG): Erneuerung der Umsysteme inkl. Anschlussnetze im Rahmen der Migrationsvorbereitungen für den Ersatz ihrer ca. 250 Basisstationen. Der Ersatz der übrigen 500 Basisstationen liegt in der Verantwortung der Kantone, wobei das BABS die Sicherheits- und Migrationsvorgaben erstellt

Projektstand und Ausblick (per 30.06.2023) 

Der «Mass-Rollout» verläuft weiterhin nach Plan und zur Zufriedenheit der beteiligten Partnerorganisationen (Kantone). Bis Ende Juni 2023 wurden rund 320 Basisstationen in mehreren Kantonen migriert.

Mit der Abnahme der Anbindung der Einsatzleitstellen Anfang Februar 2023 sowie mit der erfolgreichen Pilotphase in den Kantonen Zürich und Bern konnten die kantonalen Projekte mit der neunen Leitstellenanbindung per Mitte Jahr gestartet werden.

Zudem wurde auch ein Teil der in den kantonalen Netzen integrierten Bundeskomponenten, bis auf den Kanton Zürich, erfolgreich abgenommen.

Mit den bis Ende Juni durchgeführten Updates auf vielen IKT-Komponenten konnten mehrere Sicherheitslücken erfolgreich geschlossen werden.

Die Serviceprozesse für die Parallelbetriebsphase wurden gemeinsam mit dem Lieferanten vereinbart und werden nun schrittweise in dessen Serviceorganisation implementiert.

Ausblick

Bis Ende September 2023 sollen 50 Prozent der Basisstationen auf die neue Technologie umgestellt worden sein. Der Rückbau der veralteten Vermittler-Infrastruktur wird weiter vorangetrieben (Obsoleszenz Management).

Die Erreichung des vollständigen Funktionsumfangs sowie die noch abzuschliessende Mängelbehebung bei den Bundeskomponenten sind verzögert und sollen gemäss der vom Steuerungsausschuss am 13. Juni 2023 genehmigten Neuplanung bis Ende September 2023 erfolgen. Die Anforderungen an die Realisierungsphase aus dem Vertrag und dem Projektauftrag werden erst zu diesem Zeitpunkt erfüllt sein.

Rolle Bund

Das BABS ist verantwortlich für die Entwicklung des systemtechnischen Übergangs, für den Ersatz der Vermittlerinfrastruktur, die Migrationsvorbereitung sowie für das Projektmanagement und den Parallelbetrieb der alten und neuen Technologie. Zudem verantwortet das BABS die Koordination des Betriebes von Polycom insbesondere in den Bereichen der Funkfeldplanung, der nationalen Vernetzung der Systeme und der Wartung und Weiterentwicklung der Systemsoftware. Das Bundesamt für Zoll und Grenzsicherheit (BAZG) verantwortet die Erneuerung seines IP back-bones und die Durchführung der Migration seiner Sendeanlagen.

Rolle Kantone

Die Kantone verantworten die Erneuerung ihrer IP back-bones und die Durchführung der Migration ihrer Sendeanlagen.  Sie sind für die Wartung der migrierten Sendeanlagen zuständig.

Projektdaten  
Projektverantwortung BABS, Geschäftsbereich Programm-Management
Projektdauer 2015 - 2030
Politische Entscheide
Parlament: Genehmigung Verpflichtungskredit 05/2016
Investitionen
Aktueller Projektauftrag: 177 Mio. CHF
Aktuelle Planung: 177 Mio. CHF
Bisherige Ausgaben: 107 Mio. CHF
Finanzressourcen Bund
Gemäss Botschaft über den Gesamtkredit für den Werterhalt von Polycom vom 25. Mai 2016 belaufen sich die Gesamtausgaben für Betrieb und Werterhalt von Polycom für den Bund von 2016 bis 2030 auf 500 Mio. CHF
Finanzressourcen Kantone Investitionskosten 150–200 Mio. CHF von 2022 bis 2025, Betriebskosten ab 2022 ff individuell pro Kanton