Funktioneller Ersatz VULPUS (FEV)

Der funktionelle Ersatz bzw. die Ablösung des Meldevermittlungssystems VULPUS (FEV) ist Bestandteil des nationalen sicheren Datenverbundsystems (SDVS) und eine der Applikationen, die auf dem sicheren Datenverbundnetz (SDVN+) laufen soll. Zum Datenverbundsystem gehören auch ein Datenzugangssystem (DZS) und ein Lageverbundsystem (LVS). Nach einer Analyse der Situation wurde eine Staffelung der im Rahmen von SDVS zu realisierenden Komponenten entschieden.
Das Meldevermittlungssystem VULPUS ist ein hochsicheres und hochverfügbares System für den Austausch vertraulicher Meldungen (bis Stufe «Geheim»). Die ursprünglichen Nutzer des Systems waren die Armee, die Nachrichtendienste und die Polizeikorps. Das System wird heute zur nationalen Alarmierung, für den Austausch von Fahndungsmeldungen, als Verbindungsmittel zu den kantonalen Führungsstäben und zu den Polizeikorps, zu Dritten wie dem Eidg. Nuklearsicherheitsinspektorat (ENSI) sowie für nachrichtendienstliche Belange eingesetzt. Aufgrund des technologischen Wandels hat VULPUS das Ende seines Lebenszyklus erreicht. Die Armee als Betreiberin wird den Betrieb bis Ende 2025 sicherstellen. Die Nachfolgelösung «Funktionaler Ersatz VULPUS» (FEV) muss deshalb bis Mitte 2025 verfügbar sein.
Projektstand und Ausblick (Stand 30.06.2023) |
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Dieses Teilvorhaben wird in Zusammenarbeit mit der Polizei-Informatik Schweiz (PTI) realisiert. Um die hohen Anforderungen an die Sicherheit und Verfügbarkeit weiterhin erfüllen zu können, wird das Nachfolgesystem FEV auf der physischen Infrastruktur des «Sicheren Datenverbundnetzes» (SDVN+) aufbauen. Ob SDVN+ rechtzeitig für die Ablösung die notwendige Maturität erreichen wird, ist zurzeit noch unklar. Deshalb ist ein gestaffeltes Vorgehen geplant. Ausblick Bis 2025 soll das bestehende System VULPUS in seinen Funktionalitäten abgelöst werden, unter Umständen aber noch nicht basierend auf der Infrastruktur von SDVN+. Geprüft wird derzeit der Einsatz eines «on-premise Messengers». Dieser Dienst vereint den geforderten Daten- und Sprachaustausch in einer einzigen Lösung und kann auf eigenen Servern gehostet werden. Damit ist die Datenhoheit gewährleistet. Sowohl der Daten- als auch der Sprachaustausch ist Ende-zu-Ende verschlüsselt. Im Bedarfsfall kann das System autonom auf einem abgeschotteten Netzwerk ohne Verbindung zum Internet betrieben werden. Es erfüllt damit im Grundsatz die Anforderungen für eine spätere Migration auf das SDVN+. |
Rolle Bund
Der Bund stellt als Auftraggeber den funktionellen Ersatz von FEV bis Ende 2025 sicher. Er finanziert FEV aus dem Verpflichtungskredit zu SDVS (Investitionen und wiederkehrende Kosten).
Er sorgt für die Sicherstellung des Betriebs und Unterhalts.
Rolle Kantone
Die Projektleitung für FEV wurde vom Bund (BABS) an PTI ausgelagert. Grundsätzlich nehmen die Kantone die Rolle als Nutzer von FEV wahr.
Projektdaten | |
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Projektverantwortung | BABS, Geschäftsbereich Programm-Management |
Projektdauer | Projektstart: 29.06.2022 Projektende: voraussichtlich 31.12.2026 Ursprünglich geplant: 31.12.2026 |
Politische Entscheide | Parlament: Freigabe Verpflichtungskredit 09/2019 Teilfreigabe der Finanzmittel der 2. Etappe (12/2022) |
Investitionen | Aktueller Projektauftrag: 4.9 Mio. CHF Aktuelle Planung: 4.9 Mio. CHF Bisherige Ausgaben: ca. 0.15 Mio. CHF |
Finanzressourcen Bund | Bestandteil der 150 Mio. CHF Investition gem. Botschaft SDVS |
Finanzressourcen Kantone | Investitionskosten pro Kanton für Sicherstellung Standorthärtung ab Mitte 2025 falls nicht bereits vorhanden. Betriebskosten in den Anschlusskosten von SDVN+ enthalten. |
Dokumente
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Faktenblatt FEV
PDF, 2 Seiten, 197 KB