Lageverbundsystem (LVS)

Das Lageverbundsystem ist Bestandteil des nationalen sicheren Datenverbundsystems (SDVS) und eine der Applikationen, die auf dem sicheren Datenverbundnetz (SDVN+) laufen sollen. Zum Datenverbundsystem gehören auch ein Datenzugangssystem (DZS), und der funktionelle Ersatz des Meldevermittlungssystems VULPUS (FEV). Nach einer Analyse der Situation wurde eine Staffelung der zu realisierenden Komponenten entschieden.
Bei Grossereignissen müssen alle Akteure wie kantonale Führungsorgane, Einsatzzentralen, kritische Infrastrukturen oder Fachstellen des Bundes auf einheitliche Lageinformationen zugreifen können. Die heutigen Lagesysteme sind ungenügend vernetzt und es gibt Organisationen, die über kein elektronisches Lagesystem verfügen. Aus diesem Grund will der Bundesrat einen gemeinsamen elektronischen Lageverbund schaffen. Dieser soll einen Austausch von Daten unterschiedlicher Systeme ermöglichen. So haben die einzelnen Akteure auf einfache und rasche Art Zugriff auf die nötigen Lagedaten.
Zum Vorhaben LVS hat das BABS Anfang 2023 eine Auslegeordnung vorgenommen.
Die Schlussfolgerungen sind:
1. Mit der Applikation Elektronische Lagedarstellung NAZ (ELD NAZ) steht seit 2019 eine nationale Anwendung zur Darstellung von lagerelevanten Informationen zur Verfügung.
2. Das LVS sollte nicht als eigenständige Applikation betrachtet werden, sondern als Zusammenschluss von Applikationen, der den Austausch und die Darstellung von lagerelevanten Informationen ermöglicht.
Mit der ELD NAZ existiert somit bereits eine zentrale Komponente des LVS, die sich im täglichen Einsatz bewährt hat und laufend an die Bedürfnisse der Partner angepasst wird. Bis Mitte 2024 werden bei der ELD NAZ Erweiterungen realisiert, die wichtige Anforderungen aus dem LVS abdecken.
Ende 2028 erreicht die ELD NAZ das Ende ihrer Lebensdauer. Die Projektorganisation für das Nachfolgesystem der ELD NAZ wird deshalb 2023 aufgebaut. Damit mit der nächsten Generation der ELD NAZ das LVS vollständig implementiert werden kann, wird eine der Anforderungen für das Nachfolgesystem auch die Kompatibilität mit SDVN+ und Datenzugangssystem DZS sein.
Projektstand (30.6.2023) |
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Zwei Workshops von 2022 mit den wichtigsten operativen Nutzern der ELD NAZ identifizierten einen Verbesserungsbedarf in zwei Bereichen: 1. Beim automatischen Informationsaustausch zwischen verschiedenen Lagesystemen (Schnittstellen). Der Geschäftsbereich NEOC des BABS wurde im Februar 2023 beauftragt, bis Ende 2023 die Projektorganisation LVS aufzubauen. Ausblick Die realisierungsbereiten Erweiterungen der ELD NAZ werden schrittweise bis Mitte 2024 umgesetzt (Schnittstellen & Darstellung von georeferenzierten Informationen). Der Projektinitialisierungsauftrag LVS wird erstellt, und die relevanten Akteure bei Bund und Kantonen werden in geeigneter Weise mit einbezogen. |
Rolle Bund
Der Bund übernimmt die Investitionskosten für die zentralen Komponenten des Systems und ist zuständig für die Komponenten von SDVN+ bis zum Übergabepunkt im Kanton. Bedingungen und Vorgaben für Nutzung, Betrieb und technische Anpassungen werden zusammen mit den Kantonen und den Betreiberinnen kritischer Infrastrukturen beraten und ausgearbeitet.
Rolle Kantone
Die Kantone stellen den Datentransport ab dem Übergabepunkt SDVN+ bis zum Kantonsnutzer sicher.
Projektdaten | |
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Projektverantwortung | BABS, Geschäftsbereich Nationale Alarmzentrale und Ereignisbewältigung |
Projektdauer | 2023-2028 |
Politische Entscheide | Parlament: Freigabe Verpflichtungskredit 09/2019 |
Dokumente
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Faktenblatt LVS
PDF, 2 Seiten, 211 KB