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Koordinierter Sanitätsdienst (KSD)

Seit dem 1. Januar 2023 ist der Koordinierte Sanitätsdienst KSD und dessen Geschäftsstelle nicht mehr der Gruppe Verteidigung angegliedert, sondern neu ins Bundesamt für Bevölkerungsschutz integriert. Damit wird der KSD verstärkt in das Verbundsystem Bevölkerungsschutz eingebunden. Für die Integration ins BABS bildet die Teilrevision über die Verordnung über den Koordinierten Sanitätsdienst VKSD die rechtliche Grundlage.

Der KSD unterstützt das öffentliche Gesundheitswesen mit koordiniert eingesetzten Mitteln des Bevölkerungsschutzes, privater Organisationen, anderer Kantone und der Armee, um die Patientinnen und Patienten bei Katastrophen oder in Notlagen bestmöglich zu versorgen. Ziel ist eine optimale Unterstützung im Alltag sowie die Vorbereitung von Einsätzen im Hinblick auf Notlagen und Katastrophen mit einem Massenanfall von Patienten.

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FAQ

Der Koordinierte Sanitätsdienst KSD unterstützt das öffentliche Gesundheitswesen mit koordiniert eingesetzten Mitteln des Bevölkerungsschutzes, privater Organisationen, anderer Kantone und der Armee, um die Patientinnen und Patienten bei Katastrophen oder in Notlagen bestmöglich zu versorgen. Ziel ist eine optimale Vorbereitung und Koordination von Einsätzen zur Bewältigung von Notlagen und Katastrophen mit einem Massenanfall von Patienten.

Der KSD ist ein Verbundsystem von Partnern. Zu den KSD-Partnern gehören alle zivilen und militärischen Stellen, die mit der Planung, Vorbereitung und Durchführung von sanitätsdienstlichen Massnahmen beauftragt sind: die kantonalen Gesundheitsdirektionen, die Spitäler, die Logistikbasis der Armee, der Spitalverband sowie weitere medizinische Verbände gehören zu den wichtigsten Partnern.

Die Arbeiten des KSD werden durch eine Geschäftsstelle organisiert und koordiniert.

Die Integration des KSD in das BABS basiert auf der Empfehlung aus einem Projekt zur Reform des Koordinierten Sanitätsdienstes (KSD) unter der Leitung des Delegierten für den Sicherheitsverbund Schweiz (SVS), André Duvillard (Bericht). Mit der Integration in das BABS soll eine Neuausrichtung des KSD einher gehen. Der Entscheid wurde in Absprache mit den Mitgliedern der Politischen Plattform SVS und dem Präsidenten der Konferenz der kantonalen Gesundheitsdirektoren GDK getroffen. Zuvor war der KSD im Bereich Verteidigung des VBS angesiedelt. 

Das Gesundheitswesen ist ein Pfeiler des Verbundsystems Bevölkerungsschutz. Mit der Integration in das BABS und der Neuausrichtung soll der KSD näher an den Bevölkerungsschutz herangeführt werden, so dass etwa die Unterstützung des Sanitätswesens durch andere Partner des Bevölkerungsschutzes schneller erfolgen kann und Informationen schneller ausgetauscht werden. Die Zusammenführung bringt auch Synergien. So wurde z.B. die sanitätsdienstliche Lage während der Corona-Epidemie von der Geschäftsstelle KSD erfasst. Neu wurde diese Aufgabe der Einsatzorganisation des Geschäftsbereichs Nationale Alarmzentrale und Ereignisbewältigung (NEOC) im BABS übertragen, die auch andere Lageelemente erfasst, rund um die Uhr einsatzbereit ist und im Ereignisfall rasch verstärkt werden kann.

Die wichtigsten Organisationen des Gesundheitswesens, namentlich Ärzte, Rettungsdienste und Spitäler, liegen in der Schweiz in der Verantwortung der Kantone. Diese arbeiten bereits in der normalen Lage in verschiedenen Bereichen zusammen. Bei grossen Ereignissen wird die Zusammenarbeit unter dem Dach des KSD intensiviert. Die Leitung des KSD obliegt dem Bundesamt für Bevölkerungsschutz, aber alle Partner des KSD haben ihre jeweiligen Aufgaben zugewiesen.

Damit die Zusammenarbeit im Ereignisfall reibungslos klappt, erarbeitet der KSD mit den Partnerorganisationen Vorsorgeplanungen und Einsatzkonzepte und stellt Koordinationswerkzeuge zur Verfügung, die auch im Alltag angewendet werden. Über das Informations- und Einsatzsystem (IES) des KSD vermitteln zum Beispiel Spitäler untereinander Spitalplätze für dringliche oder spezielle Behandlungen. Im Ereignisfall, etwa während der Covid-19 Pandemie, wurde IES eingesetzt, um jederzeit eine Übersicht über die freien Intensivpflegeplätze in allen Spitälern der Schweiz zu erhalten.

Die wichtigsten Aufgaben sind:

  • Die Übersicht über die sanitätsdienstliche Lage herstellen, die je nach Szenario verschiedene Elemente enthalten kann. Ein wichtiges Element ist z.B. die Auslastung der Spitäler und wo es noch freie Plätze gibt bzw. wo noch Patienten aufgenommen werden können. Auch Einschätzungen und Prognosen von Fachleuten aus dem Partnerverbund KSD können Teil dieses Lagebildes sein.
  • Knappe Ressourcen organisieren und vermitteln. Während Covid-19 betraf dies beispielsweise Beatmungsgeräte.
  • Unterstützung des Sanitätswesens innerhalb und ausserhalb des Netzwerkes des KSD organisieren, um die Patientinnen und Patienten bei Katastrophen oder in Notlagen bestmöglich zu versorgen.

Über das System IES des KSD wurde ein Prozess etabliert, bei dem alle Spitäler täglich ihre freien Intensivbettkapazitäten meldeten. Dies war ein wichtiges Instrument der Ereignisbewältigung.

Die Unterstützung des Bundes für notfallmedizinische Ausbildungen wurde 2021 eingestellt. Der KSD kann grundsätzlich Ausbildungen fördern und koordinieren. Im Rahmen der Neuausrichtung KSD soll der Leistungsauftrag des KSD überprüft werden und darauf beruhend geklärt werden, welche Ausbildungen, in welcher Form, durch wen, beruhend auf welchen Grundlagen, mit welchen finanziellen Mitteln und für wie vielen Ausbildungsplätze zur Verfügung gestellt werden sollen.