Studien und Berichte
Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz BABS ist u.a. mit der Bearbeitung der Themen Risiko- und Verwundbarkeitsanalyse beauftragt. Bei der Bearbeitung von spezifischen sozialwissenschaftlichen, sicherheitspolitischen und risikorelevanten Fragestellungen, arbeitet das BABS eng mit wissenschaftlichen Stellen zusammen, die in den entsprechenden Themenbereichen tätig sind. Dazu gehört auch die Beobachtung und Berichterstattung über nationale und internationale Entwicklungen in den Bereichen des Krisenmanagement, Risiko- und Verwundbarkeitsanalyse sowie Dokumentation der wichtigsten Fakten und Entwicklungen. Die Erkenntnisse werden als Grundlagen verwendet, um den Bevölkerungsschutz weiterzuentwickeln und der aktuellen Lage anzupassen.
Das Verbundsystem Bevölkerungsschutz ist eine der Antworten auf den grundlegenden Wandel des sicherheitspolitischen Umfeldes. Die politisch-militärische Bedrohung der Schweiz ist in den Hintergrund getreten, während Gefährdungen im Bereich der natur- und zivilisationsbedingten Katastrophen und Notlagen an Bedeutung gewonnen haben.
In „Katarisk“ wurden diese verschiedenen Gefährdungen nach einer einheitlichen Methode analysiert, bewertet und einander gegenübergestellt. Das untersuchte Gefahrenspektrum umfasst Naturgefahren, technische Gefahren und gesellschaftliche Entwicklungen, die das Potential für Katastrophen und Notlagen aufweisen. Nicht betrachtet wurden machtpolitische (Terrorismus, Krieg), wirtschaftliche und ökologische Gefahren.
Der Studie Katarisk ging 1995 die Studie Katanos „Katastrophen und Notlagen in der Schweiz“ voraus, in der erstmals eine vergleichende Übersicht über bevölkerungsschutzrelevante Risiken in der Schweiz dokumentiert wurde.
Katarisk als E-Learning-Modul
Die Methode von Katarisk wurde als E-Learning-Modul im Swiss Virtual Campus SVC umgesetzt. Interessierte können sich dort registrieren (siehe weiterführende Links).
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Katarisk - Katastrophen und Notlagen in der Schweiz - Zusammenfassung
PDF, 3 Seiten, 413 KB
Methode
Zielsetzung, Vorgehen (Risikoanalyse und Risikobewertung), Illustration des Vorgehens am Beispiel Hochwasser, Festlegung der Bewertungsgrössen (Grenzkosten, Risikoaversion), Glossar, eingezogene Fachstellen, Literaturhinweise.
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Printversion
PDF, 49 Seiten, 2 MB -
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PDF, 49 Seiten, 559 KB
Risikoanalyse: Ergebnisse
Jährlich zu erwartende statistische Schadenerwartungswerte Infolge aller denkbaren Schadenereignisse der betrachteten Gefahrenarten in der Schweiz
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PDF, 24 Seiten, 4 MB -
Monitorversion
PDF, 24 Seiten, 566 KB
Risikoanalyse: Grundlagen und Informationen
Grundlagen und Informationen zur Risikoanalyse der einzelnen betrachteten Gefahrenarten mit typischen Ereignissen.
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PDF, 123 Seiten, 2 MB -
Monitorversion
PDF, 123 Seiten, 696 KB
Risikobewertung: Ergebnisse
Tabellarische und graphische Darstellung der Ergebnisse der Risikobewertung über alle betrachteten Gefahrenarten. Darstellung des Einflusses der Aversion auf die monetarisierten Risiken pro Gefahrenart.
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PDF, 24 Seiten, 4 MB -
Monitorversion
PDF, 24 Seiten, 566 KB
Risikobewertung: Grundlagen und Informationen
Tabelle pro Gefahrenart mit allen Risikoangaben (statistische Schadenerwartungswerte, monetarisierte Risiken ohne und mit Aversion).
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PDF, 24 Seiten, 512 KB -
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PDF, 24 Seiten, 415 KB -
Links
PDF, 6 Seiten, 90 KB
Einschätzen von Risiken, Reagieren auf Risiken
Ereignisse mit grossem Schadenausmass werden allgemein stärker gewichtet, als es aufgrund des tatsächlichen Schadenerwartungswerts angezeigt wäre. 1 Ereignis, das 100 Opfer verursacht, wird meist als schlimmer empfunden als 100 Ereignisse mit je 1 Opfer. Grossereignisse – wie auch die Aussicht auf Grossereignisse – führen deshalb zu stärkeren oder rascheren Reaktionen (z. B. Anpassungen von Gesetzen und Vorschriften). „Risikoaversion gegenüber Grossereignissen“ meint, dass die Bedeutung von Risiken mit dem Ausmass möglicher Ereignisse überproportional zunimmt. Dies wird in Sicherheitsplanungen immer häufiger berücksichtigt, indem das Schadenausmass mit einer Aversionsfunktion gewichtet wird.
Projekt von BABS und PLANAT
Das Thema „Risikoaversion gegenüber Grossereignissen“ wird seit Jahren kontrovers diskutiert. Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz BABS und die Nationale Plattform Naturgefahren PLANAT haben 2005 ein Projekt eingeleitet, das dem Thema „Risikoaversion – Entwicklung systematischer Instrumente zur Risiko- und Sicherheitsbeurteilung bei naturbedingten und technischen Risiken“ gewidmet ist. Es soll ein solides Fundament für die weitere Diskussion schaffen und die Sicherheitsplanung mit systematischen Instrumenten unterstützen.
Auslegeordnung, Analyse und Vorschläge für die Anwendung
In einer Auslegeordnung zeigt das Projekt, was unter der Risikoaversion bisher verstanden wird und wie bei technischen Risiken und Naturgefahren damit umgegangen wird. Darauf aufbauend wird eine Unterteilung in drei Aspekte vorgeschlagen, die mit zunehmendem Ausmass und Seltenheit an Bedeutung gewinnen: die Ausweitung und überproportionale Zunahme des Gesamtschadens, die zunehmende Unsicherheit über Eintretenswahrscheinlichkeit und Ausmass sowie die besondere Verantwortung bei Grossereignissen. So wird transparenter, welche Überlegungen in die Risikobewertung einfliessen. Damit wird auch eine Grundlage für ein einheitlicheres Verständnis dieses Bewertungsaspektes bereitgestellt. Ausserdem wird ein Vorschlag für die Quantifizierung der einzelnen Teile und ihre Anwendung in der Praxis der Risikobeurteilung unterbreitet.
Primär für Fachleute
Der Bericht richtet sich primär an die Fachleute auf dem Gebiet der naturbedingten und technischen Sicherheit und setzt zum Verständnis der Inhalte ein Grundwissen im Bereich Risiko und Sicherheit voraus. Die Zusammenfassung steht in deutscher, französischer und englischer Sprache zum Download bereit. Der vollständige Bericht kann – ebenfalls deutsch, französisch und englisch – bei nebenstehender Adresse bestellt werden.
Dokumente
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Katarisk – Katastrophen und Notlagen in der Schweiz – Zusammenfassung
PDF, 3 Seiten, 413 KB -
Zusammenfassung Projekt Risikoaversion
PDF, 24 Seiten, 206 KB